Ätherische Öle, fette Öle und Hydrolate – der Dreiklang in der Aromatherapie

Die Aromatherapie ist eine wunderbare Methode, um sich zu entspannen und das Wohlbefinden zu steigern. Neben den ätherischen Ölen sind auch Hydrolate und fette Öle ein wichtiger Bestandteil der Aromatherapie. Im Sommer können diese besonders erfrischend und belebend sein.

Ein selbstgemachtes Körperöl nach einem Sonnenbad beruhigt die Haut, ein paar Tropfen ätherisches Öl als Raumbeduftung bringen einen kühlen Effekt.

Was sind ätherische Öle, Hydrolate, Fette Öle eigentlich und wofür kann man sie anwenden?

Hydrolate

Hydrolate sind auch bekannt als Blüten- oder Pflanzenwasser. Sie sind die „sanften Geschwister“ der ätherischen Öle und haben dennoch eine große Wirkung. Sie entstehen bei der Gewinnung von ätherischen Ölen mittels Wasserdampfdestillation. Pflanzen enthalten viele wasserlösliche Bestandteile, welche sich im destillierten Wasser, also im Blütenwasser, sammeln. Der Duft eines Pflanzenwassers ist viel zarter und kann auch ganz andere Inhaltsstoffe als das ätherische Öl der jeweiligen Pflanze enthalten.

Die Pflanzenwässer entfalten sich sowohl auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Da die Wirkstoffkonzentration wesentlich geringer ist als bei ätherischen Ölen, sind Hydrolate ideal für Babys, Kleinkinder, werdende Mütter und ältere, geschwächte Personen geeignet.

Hydrolate können direkt auf die Haut aufgesprüht werden. Sprüht man Pflanzenwasser vor einem Körperöl auf die entsprechende Hautstelle und lässt dieses kurz einwirken, kann das Öl besser und schneller in die Haut eindringen.

Anwendungsbeispiele von Hydrolaten

  • Rosenwasser: schützt die Haut vor dem Austrocken in klimatisieren Räumen
  • Weihrauchwasser: Bei ersten Anzeichen eines Sonnenbrands als Kompresse oder aufgesprüht, beruhigt und regeneriert die Haut
  • Lavendelwasser: wirkt beruhigend bei juckenden Insektenstichen
  • Orangenblütenwasser: für empfindliche, unreine und gerötete Haut, entspannend auch bei Juckreiz und nach einem Sonnenbad

Fette Öle

Fette Öle wie etwa Mandelöl oder Jojobaöl sind ein wichtiger Bestandteil in der Naturkosmetik. Durch ihren Gehalt an wertvollen Fettsäuren, fettlöslichen Vitaminen und anderen Fettbegleitstoffen sind sie wichtige Schutzstoffe, welche die gesunden Stoffwechselprozesse der Haut unterstützen. Wichtig ist hier auf gute und hochwertige Qualität zu achten. Kommt das Öl aus biologischem Anbau, verhindert man, dass eventuell vorhandene Schadstoffe in die Haut eindringen. Im Sommer wird die Haut mit den wertvollen Pflanzenöle nicht nur mit Feuchtigkeit versorgt, auch deren Regeneration wird unterstützt.

Begriff fette Öle

Man nennt sie auch Trägeröle oder Basisöle. Sie bilden vor allem in Naturkosmetik-Produkten die Basis für Körperöle, Salben oder Balsame. Auch sind fette Öle Trägersubstanz und Verdünnungsmittel für ätherische Öle.

Anwendungsbeispiele von Pflanzenölen und Pflanzenfetten

  • Rizinusöl: feuchtigkeitsspendende Haarkur nach einem Tag in der Sonne – ideal auch für die Wimpern-, Augenbrauen- und Bartpflege
  • Kokosöl: Ein natürlich wirksames Mittel gegen Zecken ist das Kokosöl
  • Arganöl: DAS Schönheitsöl schlechthin - beschleunigt die Bräunung und ist an heißen Sommertagen auch eine Wohltat für das Haar
  • Aloe Vera Pflegeöl: beruhigt die Haut nach dem Sonnenbad
  • Wildrosenöl: regenerierend und glättend - ideal für reife Haut; Tipp: ideal zur Narbenpflege
  • Jojobaöl: feuchtigkeitsspendend, hautstraffend und festigend – ideal auch für sonnenstrapazierte Haut nach einem Sonnentag



Ätherische Öle

Ätherische Öle sind flüchtige, hochkonzentrierte Substanzen, welche aus verschiedenen Pflanzenteilen durch unterschiedliche Verfahren gewonnen werden.

Das Wort ätherisch stammt aus dem Griechischen und bedeutet himmlisch. Aufgrund ihrer schnellen Verdunstung steigen ätherische Öle bildlich himmelwärts. Nicht ohne Grund nennt man sie auch „die duftenden Seelen der Pflanze“.

Im Winter sind ätherische Öle wie Thymian, Cajeput und Eukalyptus besonders beliebt. Wärmende Düfte wie Zimt, Orange und Nelke schaffen besonders in der kalten Jahreszeit eine gemütliche Atmosphäre.

Im Sommer hingegen können kühlende Öle wie Pfefferminze, Lavendel und Citronella äußerst nützlich sein. Sie können helfen, das Körpergefühl an heißen Tagen zu verbessen und sorgen für eine erfrischende Atmosphäre.

Anwendungsbeispiele von ätherischen Ölen

  • Lavendelöl ist ein Allrounder und hilft nicht nur bei Wunden und Schnitten, sondern auch bei Sonnenbrand
  • Citronella in einer Kerze oder einem Raumdiffuser wirkt insektenabwehrend
  • Rosmarin wirkt anregend und aktiviert bei schwüler Luft und Hitze den Kreislauf
  • Pfefferminzöl erfrischt und kühlt die Haut an heißen Sommertagen
  • Weißtannenölentfaltet bei aufgeheizten Innenräumen im Sommer eine angenehme kühlende – idealerweise mittels Duftlampe oder Diffuser


Hinweis:
Ätherische Zitrusöle, wie Zitrone oder Bergamotte, können die Haut sonnenempfindlich machen und sollten daher im Sommer vorsichtig angewendet werden. Ratsam ist es, diese Öle vor direkter Sonnenstrahlung zu meiden oder niedrig zu dosieren, um mögliche Reaktionen zu vermeiden.

DIY-Tipp:  After Sun Pflegeöl


Alle Zutaten in die Sprühflasche füllen. Verschließen und gut schütteln, bis die Öle sich gut vermischt haben. Vor jeder Anwendung immer gut schütteln. Sanft in die Haut einmassieren und die kühlende Wirkung genießen.

TIPP: Im Kühlschrank aufbewahrt ist der Kühleffekt nach dem Aufsprühen noch intensiver.


Hinweis: Bei Insektenallergien und entzündeten, geschwollenen Einstichen unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Wichtig: Ätherische Öle können natürlich auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Vor allem bei falscher Anwendung können ätherische Öle Unverträglichkeiten oder Allergien auslösen. Weiters ist zu beachten, dass unverdünnt viele ätherische Öle stark reizend auf der Haut, Schleimhaut und in den Augen wirken und bei Verschlucken auch giftig sein können. Besondere Vorsicht ist geboten bei: Asthmatikern, Epileptikern, Säuglingen und Schwangeren.